Und endlich ist es wieder soweit: es geht nach Cornwall!!

Erst einmal packen und dann ein letzter Blick auf das Heim:

Hamburg to Cornwall

Alles gut verschlossen? und alles eingepackt? Nichts vergessen….

Grübel, grübel: Papiere und Geld noch mal überprüfen, alles andere nicht ganz so lebensnotwendig, aber noch mal schnell die Checkliste durchgehen, HUCH! Hundewasser für unterwegs- gaaanz wichtig, okay nun auch drin, jetzt passt aber nichts mehr ins Auto.

Schweißgebadet, Stress, rein ins Auto, kommt uns plötzlich wieder zu klein vor, durchzählen, 2 Erwachsene und 3 Hunde, alle da!  Kofferraum so voll,  dass man nichts mehr sieht, wie gut, dass es Außenspiegel gibt.. puhh,  auch noch unterm Sitz alles voll, ich pass grad noch also rein und weg!

Raus aus der Stadt dauert etwas aber dann ist es geschafft, wir sind auf den Elbbrücken, ein schnelles Zurückwinken zu unserer geliebten Hansestadt: bis bald Du Schöne..auf der Elbe könnte man auch nach Cornwall, müsste nur ein verteufelt schnelles und stabiles Boot haben um den Ärmelkanal zu schaffen, sonst kein Spaß…

Hamburg to Cornwall

Jetzt endlich entspannen und den Blick nach vorwärts gerichtet, ist im Stau auch nicht so schwer…

Hunde sind schon im Reise-Modus , schlafen schicksalsergeben auf dem Rücksitz. Werden aber mit Sicherheit an jeder Raststätte wach, die sie kennen und die Hundeleckerli anbieten, sie haben ein ausgefeiltes Radar.

Langsam stellt sich ein Gefühl des Abenteuers und der freudigen Erwartung ein, wir können es gar nicht erwarten Richtung Westen zu kommen aber erst mal heißt es sich in Geduld zu üben.

Es sind zwar knapp 1500km zu bewältigen aber wir können ja jederzeit unterbrechen, wann immer wir wollen.

Heute ist Sonntag und deshalb keine LKWs auf der Straße (naja so gut wie keine) aber dafür schon Ausflugs – und Urlaubsverkehr. Wir haben uns vorgenommen, durchzufahren aber mal sehen. .. Aus Sicherheitsgründen wechseln wir uns ständig beim Fahren ab, ist doch ein ziemlicher Konzentrationskrampf und das Gas-Bein mag auch nicht immer.

Herrliches Reisewetter heute, durch Klimaanlage trotz Sonne angenehme Reisetemperatur und Aussicht.

daffodils

Fühle mich schon wie eine Schnecke, die ihr Haus verlassen konnte, zunehmend frei und lebendig, selbst im neuen Stau. Einige unserer Reisebegleiter sind genauso vollgepackt wie wir, ob die sich wohl genauso happy fühlen, ich wünsche es ihnen.

Sind auf der A1 nach Westen unterwegs und haben schon Bremen passiert, läuft gut bis zum nächsten Stau in Hohldorf, der sieht bös aus, geht nicht voran, dafür bewölkt sich der Himmel und mein Heuschnupf  hat ein Nachsehen mit  mir.

Schnitzelzeit naht, leckere Raststätten hier, Dammer Berge, Tecklenburger Land und Münsterland, es gibt hier freie Auswahl, auch die Bratwürste können sich sehen lassen. Diesmal haben wir zusätzlich noch Proviant eingepackt, Leberwurstbrötchen und Frikadellen, alles Dinge, die einem die Hunde gern streitig machen.

Vorbei an allen Versuchungen und wupps runter von der A1 auf die A43 und A52, jetzt gibt es mal schöne dichte Wälder, eine nette Abwechslung zu den weiten Feldern im Oldenburgischen.

Wir nähern uns langsam aber sicher der ersten Grenze auf der A40 und juhu schon mal im 1. Ausland : Hallo Niederlande here we come :)!

 

Motorway

 

Gelobt seien die kontrollfreien Grenzübergänge, gelegentlich merkt man gar nicht,  dass man woanders ist, nur daran dass die Polizisten merkwürdig fremd sprechen, wenn sie einen anhalten.

Verkehr dünnt sich etwas aus aber dafür haben wir Geschwindigkeits-begrenzungen, aber jetzt neu vielfach 130 und nicht mehr 120km.Nun wird es sehr flach und übersichtlich und so wird es in etwa bis Calais bleiben.

Wir wechseln auf die A67 über Eindhoven und dann weiter in Richtung Antwerpen. Erst mal noch fix ein leckeres Croissant mit Schinken und Käse und ein entspannter Gassigang, eh wir Holland verlassen.

Und sind gerüstet für den Übergang nach Belgien.

 

Man braucht keine Schilder, man merkt sofort an den schlechten Strassen , dass man in Belgien ist, na ja kann man nicht so leicht einschlafen.

Wir folgen gehorsam der E34 über Antwerpen, Außer spätabends und nachts ist hier stets ein Nadelöhr. Heute ist leider keine Ausnahme, da heißt es Ruhe bewahren und das ständige Hin-und Her Gerase der Belgier – selbst der LKWs – und das ständige Gebremse zu ertragen.

 

Geschafft, der Kennedytunnel liegt hinter uns,  aber das erwartete Ausdünnen des Verkehrs lässt noch auf sich warten,  sehr voll heute. Immerhin ist es auf der Gegenfahrbahn noch voller mit Stillstand, Glück gehabt.

Die E17 führt uns nun langsam nach Calais, das letzte Stück will keine Ende nehmen aber endlich  : da sind wir und das auch noch recht pünktlich um  unseren Zug, gebucht für 20.20Uhr  zu bekommen.

Tscha weit gefehlt, als wir uns einfädeln um zunächst die Hundekontroll –Station anzufahren, sehen wir das Grauen: alles voller stehender Fahrzeuge!!!!!!!! Eine irre lange Schlange vollkommen ohne Bewegung erwartet uns. Wie wir herausfinden, gab  es einen Vorfall im Tunnel und die Züge konnten nicht fahren, was einen ewiglangen Rückstau verursachte.

Die gute Nachricht ist, dass es jetzt bald weitergehen könnte aber natürlich zunächst alle vorherigen Zug Bucher abgefertigt werden müssen. Das heißt sich in lange Warteschlangen einsortieren zu lassen. Zumindest kommen wir nach 50 Minuten zunächst zu der Hunde-Kontrollstation, endlich action, man  freut sich über Kleinigkeiten:

Wohl durch den höheren Andrang in der Saison haben sie jetzt an die Pet Kontrollstation ein Zelt angegliedert, niedlich, mal etwas Neues, bisher war nur das Gebäude und rings herum Wiesen voller Kaninchen, was den Hundchen gut gefallen würde, wenn sie nicht an der Leine sein müssten.

Jetzt wird der Hundeausweis kontrolliert, der die Chip Nummer (die dann auch mit der des Tieres verglichen wird, Sie bekommen ein Chiplesegerät in die Hand) und alle Fakten zu Impfungen enthält wie auch die Behandlung gegen Würmer, die max. 120 Stunden vor der Einreise in Großbritannien erfolgt sein muss. Achtung: Datum und Uhrzeit werden akribisch verglichen! Verfahren ist jetzt wirklich einfach,  vor nicht allzu langer Zeit mussten wir einen ganzen Ordner mit Papieren pro Tier mitschleppen.

Okay, Tierchen haben jetzt ihre Untersuchung hinter sich und nach einem kleinen Rundgang wieder zurück in die vertrauten Schlangen, immerhin geht es jetzt schon (2 Stunden später als geplant!) durch die Ticket Schalter.

Ausdruck des Tickets und durch die nächste Station mit Kontrolle der Ausweise und OH MY unsere Abfahrtzeit hat sich verändert von 20.20Uhr auf  4.17Uhr!!

Kein Grund zum Verzweifeln, schließlich wir schon fast in Cornwall, machen wir das Beste draus und kaufen noch schön in den Eurotunnel-Shops ein: Süßigkeiten und Wasser um die Nerven zu behalten und  Wein und Duft, um die Ankunft zu feiern, wenn wir denn jemals ankommen…

Inzwischen ist es dunkel, kalt und nass, so legen wir uns zu Fünft im Auto zum Schlafen zurecht, Tierchen sind super als Wärmflaschen. Und siehe da, der Tapfere wird belohnt:

Um 2Uhr klopft es an die Scheibe, es wurde ein Extra-Zug eingesetzt, der uns jetzt schon um 3Uhr auf die Insel schaffen will, juchhu, nur 7 Stunden verloren. Aber keine Angst für alle Nachahmer, wir fahren sehr oft und dieses Mal ist das erste Mal, dass so etwas passiert ist.

Und immerhin gewinnen wir eine Stunde als wir nach 35 Minuten Fahrtzeit  wieder komplett munter und happy aus dem Tunnel quellen (oben in einem doppelstöckigen langen Zug-Abteil, in das wir mit dem Auto hineingefahren sind).

Herrliche FRISCHLUFT, alles wird sofort durchgelüftet, während wir gleich auf die Autobahn nach Westen brummen Jetzt kann uns gar nichts mehr irritieren, noch 7-8 Stunden und wir sind da!

Die sanften Hügel der Grafschaft Kent heißen uns willkommen und die Harmonie der Landschaft ist selbst im Dunkeln ein Labsal für die Seele, zumal die Straßen um diese Uhrzeit noch sehr schön leer sind.

Die nächste Raststätte ist unsere, erst einmal Kaffee und ein leckeres Sandwich und ein netter Gassigang bei  Nachtschwärmern , die Hunde zu schätzen wissen. Je weiter wir nach Westen kommen, desto freundlicher werden die Menschen.

Die Strecke ist denkbar einfach: wir nehmen der Einfachheit halber die M20 gefolgt von der M26 und dann West Tangente M25 weitläufig an London vorbei über Gatwick und Heathrow und weiter Richtung Südwest über die M3, M4 und M5 über Reading, Bristol und dann auf die A30 durch Devon und nach Cornwall. Wenn man es eilig hat,  ist diese Strecke optimal, sie ist zwar etwas weiter als über die A38 aber dafür kommt man am schnellsten voran und muss nicht ständig über Kreisel fahren. Wenn man viel Zeit hat und die Landschaft genießen möchte, ist die Strecke über Southampton sehr malerisch. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie sich mal verfahren sollten, die Menschen hier sind unglaublich hilfsbereit!! Wir wurden schon mal mit Polizeibegleitung aus Bristol heraus gelotst, als wir uns dort in einer ewigen Baustelle verfahren hatten.

Langsam wird es auf unserem Ritt gen Westen heller und heller und unsere Stimmung Meile für Meile zunehmend besser und dann über die Grenze mit dem Welcome Schild : wir fallen mit der ersten Sonne in Cornwall ein!

Jetzt noch eine Stunde zum Ziel aber das zählt nicht, denn jetzt sind wir endlich DA! und begrüßen jeden wunderschönen Hügel mit Handschlag.

Die A30 schlängelt sich über Berg und Tal malerisch in Richtung Küste und wir genießen die Fahrt als hätten wir nicht schon 22 Stunden hinter uns.

In Gedanken laufe ich schon über alle die hübschen Hügel mit den kleinen Schafen drauf und trudel durchs Gras und bade in den kleinen Seen.

Die wunderbare frische und würzige Luft lässt mich vergessen, dass ich je Heuschnupfen hatte und ich atme schon mal tief durch und warte auf das Meer.

Und da ist es, FINALLY  wenn auch etwas verwaschen: der Atlantik grüßt aus der Mounts Bay mit Penzance echts am Horizont und geradeaus Newlyn und Mousehole! Gleich werden wir uns die Füße und Pfoten in den Wellen aufwecken.

Cornwall

Aber erst einmal links nach Marazion und vor dem Strandbesuch rasch einen appetitanregenden Blick auf St.Michaels Mount : WOWIE!

St Michael's Mount

Und wir sind wie neugeboren von der cornischen Energie (hinter dem Mount treffen sich die Meridiane der Welt) und uns mal wieder komplett einig: hierher lohnt sich jede noch so lange Fahrt, wir sind am Ziel!!!!

Erfahren Sie, wie Sie nach Cornwall zu bekommen

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