Die historische Zinnstadt Lostwithiel hat ihre Ursprünge im 12. Jahrhundert und war früher einmal die Hauptstadt Cornwalls. Heute ist sie dank ihrer zahlreichen Antiquitätengeschäfte und -märkte als die Antiquitätenhauptstadt Cornwalls bekannt. Die Stadt ist voll von kleinen Läden, deren Angebot von einheimischen Spezialitäten und Cornish Pasties bis hin zu Kurz- und Strumpfwaren reicht. Aber nicht nur die lebendige Shopping-Szene zieht Besucher an, es gibt auch wunderbare Möglichkeiten, am Fluss spazieren zu gehen, tolle Kinderspielplätze und viele hervorragende Pubs, Cafés und Restaurants, wenn einmal der Hunger zuschlägt.

Anfahrt Lostwithiel

Man kann entweder mit dem Auto kommen und umsonst am Gemeindezentrum parken oder mit dem Zug fahren. Der Bahnhof liegt an der Hauptverbindung Penzance – Paddington, so dass die Züge relativ regelmäßig fahren. Zumindest nach cornischen Maßstäben!

Wenn man erst einmal in der Stadt ist, findet man sich leicht zurecht, da es zur Orientierung ausreichend Schilder gibt. Wenn Ihr Euch dennoch verirrt, fragt einfach einen Einheimischen, er wird Euch gerne weiterhelfen.

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Lostwithiel Brücke

Wenn man die Stadt vom Bahnhof kommend betritt, überquert man die wunderschöne Brücke aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde erstmalig von den Normannen errichtet (die auch Lostwithiel gründeten) und verfügte ursprünglich über neun Bögen, die vier westlichen Bögen liegen heute jedoch angeblich unterhalb der North Street. Sie wurde im 15. Jahrhundert erneuert und entging im Jahr 1644 nur knapp der Zerstörung durch die Parlamentsarmee im Englischen Bürgerkrieg. Heute dient sie als Verbindung zwischen den beiden Seiten der Stadt und ist ein guter Orientierungspunkt. Außerdem macht es total Spaß, im Sommer dort herum zu paddeln!

 

Shoppen bis zum Umfallen
Das Leben spielt sich hauptsächlich auf der Fore Street ab, die vom örtlichen Coop bis hin zur A390 verläuft. Obwohl Lostwithiel für seine Antiquitäten bekannt ist, gibt es auch noch vieles andere zu entdecken.
Anna Dianne Furnishings befindet sich im Old Duchy Palace, dem ältesten säkularen Gebäude aus dem Mittelalter in ganz England! Es bietet einen wunderschönen Hintergrund für die im Geschäft erhältlichen großen und kleinen Dinge, die Ihr hier für Euer Zuhause kaufen könnt. Ich bin ein großer Fan der riesigen Auswahl an Kalkfarben dort, und nur der Gedanke daran, wie schlecht ich im Heimwerken bin, hält mich davon ab, ein paar tolle neue Farbtöne zu kaufen.

Ein Stück die Straße hoch befindet sich Different Crumble, wo eine beeindruckende Auswahl an Retro-Geschenken erhältlich ist. Es ist der perfekte Ort, um nach besonderen Geburtstagsgeschenken zu stöbern, die man auf der normalen High Street so nicht finden würde.
Als nächstes habe ich in dem Romantic Englishwoman vorbeigeschaut, einem Geschäft, das vor über 20 Jahren gegründet wurde und jetzt auch einen Laden in Fowey eröffnet hat. Es ist ein echter Augenschmaus, sich die wunderschön gestaltete Verkaufsfläche anzusehen, wo jedes Produkt scheinbar mit allergrößter Sorgfalt ausgesucht wurde. Sogar das kleinste Objekt verspricht ein wenig Luxus fürs Alltagsleben, von nach Lavendel duftenden Kleiderbügeln bis zum kapriziösen Spitzennachthemd.

Auf der gleichen Straßenseite liegt Deja-Vu Antiques, eine wahre Schatzkiste für französische und skandinavische Möbel. Neben den größeren Stücken findet Ihr dort auch Gemälde, Töpferware und viele Bücher. Auf der Straßenseite gegenüber hat mich Curiouser & Curiouser angezogen, ein Laden, der mit allen möglichen Dingen vollgestopft ist. Ganz besonders hingerissen war ich aber von den Vintage-Kleidern, die dort angeboten wurden.

Nach einigen weiteren Geschäften stolperte ich über Watts Trading – ein Öko-Kaufhaus, das versucht die Bedürfnisse des täglichen Lebens auf möglichst ökologische Weise zu befriedigen. Es ist vollgepackt mit solchen Perlen wie in Großbritannien hergestellten Bambus- und Leinenhandtüchern oder natürlichen Malerbürsten und -pinseln.

Die Straße weiter hoch auf der anderen Seite ist das Bellamama Deli, ein echtes Paradies für Feinschmecker, bis zur Decke voll mit allen Arten von Leckereien. Die Käseauswahl ist riesig und bietet sowohl Spezialitäten aus Cornwall als auch vom Kontinent. Es werden dort auch frische Sandwiches und Kaffee serviert. Ich habe ein paar Leckerbissen für zu Hause mitgenommen, vielleicht auch, weil mein Magen zu dem Zeitpunkt schon ordentlich gegrummelt hat!

 

Essen und Trinken

Ich ging die Fore Street zurück zu einem Restaurant, das schon zuvor meine Aufmerksamkeit erregt hatte – Calegros. Dieses belebte Bistro wird von einem sizilianischen Koch betrieben, dessen Speisekarte seine italienischen Wurzeln widerspiegelt. Ich bestellte die vegetarische Puttanesca, die mit vollreifen Oliven nur so übersät war; ein wirklich leckeres Mittagessen, das meine Energiereserven neu aufgeladen hat.
Auch wenn italienisches Essen nicht zu Euren Lieblingen gehört, gibt es noch genug andere Plätze, die Ihr ausprobieren könnt. Trewithan Restaurant liegt auch auf der Fore Street, die Speisekarte konzentriert sich hier auf lokale Produkte, die mit Raffinesse zubereitet werden. Gegen 11.oo wird dort ein Brunch mit einem Glas Buck’s Fizz serviert!

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Für ein schickes Abendessen ist Asquiths Restaurant genau das Richtige. Es liegt in einer Wohngegend an der North Street, aber lasst Euch davon nicht abhalten.
Wer es etwas entspannter mag, sollte einen der zahlreichen Pubs ausprobieren. The Globe, The Royal Oak und The Earl of Chatham sind vom Stadtzentrum aus alle leicht zu erreichen und bieten eine traditionelle Pub-Küche. Wenn es etwas Leichteres sein soll, findet Ihr sowohl im Duchy Coffee Shop und bei Country Flowers & Confectionary auf der Fore Street leckere Sandwiches, Kuchen und andere Kleinigkeiten.

Direkt um die Ecke findet Ihr 2 Quay Street, einen wundervollen Kunsthandwerksladen, in dem auch Kaffee, Tee und Kuchen angeboten werden. Wer gerne strickt oder häkelt, sollte einmal mittwochs um 10:00h zu den sogenannten “Wooly Wednesdays“ vorbeischauen, wo sich die Teilnehmer auf einen Tee zum Stricken und Klönen treffen!

 
Pittoresk

Nach dem Mittagessen machten wir einen kleinen Spaziergang durch die versteckten Sträßchen der Stadt, wo wir die verschrobenen kleinen Häuser und die beeindruckende Architektur bewunderten. Besonders die Kirche ist einen Besuch wert.

Dann bummelten wir entlang des Flusses durch die Stadt zurück, es gibt dort einen fantastischen Park mit einem Fußballfeld, einem Skatepark, Basketballplätzen und einem Spielplatz. Ich habe tatsächlich die Seilbahn ausprobiert. Natürlich nur zu Forschungszwecken, versteht sich.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch die wunderbare Aussicht über den Fluss genossen. Die Osterglocken blühten, die Sonne schien, das perfekte Ende für einen fantastischen Tag!

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